Dramatischer Verein oberegg, Gemma von Art, gespielt 1912/1937/1990
Quelle: Chronik Max Sonderegger
Von Max Sonderegger
Der Verein wurde im Jahre 1902 ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder waren Robert Zoller sen., Johann Rohner, Karl Schmid und Sebastian Hohl. Schriftliche Unterlagen (insbesondere Protokolle) liegen leider erst ab 1907 vor. Den vorhandenen Unterlagen kann entnommen werden, dass der Verein schon in den ersten Jahren einige Hochs und Tiefs
erlebte. Vor und während des 1. Weltkrieges (1914 – 1918) und dann auch in der anschliessenden Wirtschaftskrise wurde der junge Verein arg gebeutelt. So fand in den Jahren
1913 – 1927 keine einzige Theateraufführung statt. Verständlich, dass unter diesen Umständen der Verein auch finanziell „unten durch“ musste. Es gab Zeiten in denen die Kasse im wahrsten Sinne des Wortes leer war.
Im Jahre 1907 wurde Ratsherr W. Locher Präsident. Am 12.6.07 wurde für die Beschaffung von „Theaterbüchlein“ ein Kredit von Fr. 10.– zugesprochen. Man entschied sich „Die Else vom Erlenhof“ aufzuführen, In die „Scenerie-Commission“ wurden hiezu Robert Zoller, Hugo Locher und Sebastian Hohl gewählt. Es wurde drei Mal gespielt. Eintrittspreise: Reservierter Platz Fr. 1.50, 1. Platz Fr. 1.– und 2. Platz Fr. 0.70. In den Pausen spielte das Streichquartett „Alpenrösli“, Oberegg. Den Mitwirkenden wurden bei jeder Aufführung zwei Bons à 20 Rappen abgegeben.
An der Versammlung vom 01.12.1907 wurde beschlossen „es soll jede Versammlung mit einem Liedervortrag eröffnet werden“. Diese Idee wurde aber nie umgesetzt. Nachdem der Regisseur Robert Zoller auf eine Gage verzichtete und den vier mitspielenden Damen je Fr. 5.– als „Gratifikation“ bezahlt wurden, zeigte die Kasse einen Passiv-Saldo von Fr. 27.40.
In diesen Jahren war es üblich, dass die mitspielenden Damen, im Gegensatz zu den Männern, eine solche „Gratifikation erhielten. Dazu ist zu erwähnen, dass unter den Vereinsmitgliedern keine Frauen waren (reine Männersache!).
Aus dem Protokoll: „Herr Präsident Ratsherr W. Locher bringt sein Austrittsgesuch vor und verlässt ohne weitere Antwort abzuwarten das Lokal. Mit grosser Mehrheit wurde hierauf Herr Ernst Halter, Käser, als Präsident gewählt.“
Halter legte sein Amt indessen schon an der HV 1909 wieder nieder. Als Nachfolger wurde Richter Hugo Locher berufen. Dieser gab am Schluss der HV dem Wunsch Ausdruck, „dass auch der Pflege des Gesanges etwas Zeit geopfert werde.“ Es blieb aber auch diesmal beim Wunsch.
An einer Versammlung vom 22.9.1910 wurde der Antrag „Es möchte der Dram. Verein mit dem neugegründeten Männerchor Oberegg verschmolzen werden“ nach eingehender Diskussion abgelehnt.
An der HV 1911 wurden Künzler Emil, Carl Bischofberger jun. “Ochsen“ und Robert Mafli in den Verein aufgenommen. Dem Antrag „es sollte wieder unser Erstlingsstück <Gemma von Arth> aufgeführt werden, wird zugestimmt“.
HV vom 13.12.1912. Präsident Hugo Locher erwähnt, dass „Gemma von Arth“ ein voller Erfolg war (vier Aufführungen), „wenn auch in finanzieller Hinsicht nicht gerade klingende Resultate erzielt wurden“.
Als neuer Präsident wurde das Gründungsmitglied Johann Rohner gewählt.
An der Vorstandssitzung vom 9.3.1912 wurde festgehalten, dass der Verein nun 18 Mitglieder aufweise. Protokoll-Auszug: „Die mitspielenden Damen sollen für ihr Mitwirken an einen stattfindenden Ausflug unentgeltlich mitgenommen werden. Den 6 kleinen Mädchen soll, hinsichtlich des ihnen bei jeder Aufführung verabreichten Nachtessens, keine weitere Entschädigung verabfolgt werden.“
Anlässlich der HV 1913 wurden Karl Laimbacher, Lehrer und Adolf Schmid in den Verein aufgenommen. Es wurde erstmals über einen Mitgliederbeitrag beraten. An einer Kommissionssitzung vom 25.06.1913 wurde darüber diskutiert, ob man das Stück „Landammann Suter“ aufführen solle. Der Präsident wurde aber beauftragt, er solle noch die politischen Behörden begrüssen.
An der nächsten Sitzung (26.07.1913) erkärte der Präsident, die Behörde habe „von der Aufführung dieses Stückes aus verschiedenen Gründen sehr abgeraten“. Nähere Gründe für dieses Vorgehen lassen sich nicht finden. Es ist indessen davon auszugehen, dass die politischen Wirren um Landammann Suter, der ja in Oberegg in die Falle gelockt und verhaftet wurde, immer noch einige Nachwehen verursachten.
Wegen der „herrschenden schwierigen Zeit“ (der erste Weltkrieg stand vor der Tür), wurde 1913 nicht gespielt.
Auf Grund der durchgeführten Recherchen muss davon ausgegangen werden, dass der Verein während des 1. Weltkrieges keinerlei Aktivitäten entwickeln konnte. Protokolle liegen erst ab 1919 wieder vor.
Am 27.02.1919 wurde protokolliert: „Trotz der noch andauernden Krisis hat doch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit als Verein es geboten, uns in corpore einmal wieder zusammen zu finden“. Und „Dass in Voraussetzung normaler Zeiten für die Spielsaison 1919/1920 der Verein endlich wiedermal seinem Zwecke nachleben und sich über die Bretter machen soll.“ Der Verein hatte 15 Mitglieder. Präsident war nach wie vor Joh. Rohner. Als Neumitglied wurde Hans Inauen aufgenommen. Die
Wiederaktivierung des Vereinslebens liess aber auf sich warten. Erst am 23.10.1920 fand wieder eine Versammlung statt.
Anlässlich der Versammlung vom 10.09.1921 wurde Hans Locher (Brauerei) in den Verein aufgenommen. Es fand eine angeregte Diskussion statt, ob in Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage wieder gespielt werden sollte. Es wurde auf die „herrschende, drückende Lage“ verwiesen. Ein Mitglied meinte, „immer wird’s schlimmer, besser wird’s nimmer“. Hugo Locher „zweifelt nicht am finanziellen Gelingen“, aber er verwirft eine Aufführung vom moralischen Standpunkt; man soll nicht den Leuten noch Gelegenheit verschaffen, Geld zu verputzen“. Es wurde daher kein Theater geplant. Präsident Rohner meinte abschliessend: „Wenn Zeiten wieder besser sein werden, werden wir uns gerne zeigen, selbst die
ältere Garde, auch wenn sie dann Bärte tragen wird.“
An der HV vom 16.08.1922 waren nur 9 Mitglieder anwesend. Erneut wurde über eine Aufführung diskutiert. Es wurde auf die „schlechter gewordenen Verdienstverhältnisse“ und „in Aussicht stehende Krisis in der „Beuteltuchweberei“ hingewiesen und beschlossen, nicht zu spielen. Da die Vereinskasse leer war, wurde von jedem Mitglied ein Beitrag von Fr. 1.–verlangt. Damit konnte die Versicherungsprämie für die „Scenerien“ beglichen werden.
Vorstandsitzung vom 29.08.1923. In Anbetracht der hohen Arbeitslosigkeit wurde beschlossen, „auch in diesem Jahr nicht über die Bretter zu gehen“. In der Kasse befanden sich lediglich noch Fr.17.–.
An der HV vom 07.07.1924 wurde Richter Albert Locher zum neuen Präsidenten gewählt. An der ausserordentlichen HV vom 17.07.1924 beantragte Lehrer Laimbacher, den Verein aufzulösen „weil er befürchtet, der Cäcilienverein leide darunter, wenn der Dramatische Verein wieder anfange Aufführungen zu geben; indem sämtliche Jünglinge, welche in Frage kommen zu spielen, diesem Verein angehören.“ Antrag wurde abgelehnt; man wollte wieder spielen.
An einer Versammlung vom 29.09.1924 wurde bestimmt, dass man „Die Hexe von Gäbistorf“ aufführen wolle. Dieser Entscheid wurde aber am 01.12.1924 wieder zurück- genommen.
Nachdem an der HV vom 02.09.1925 nur noch 6 Mitglieder erschienen, musste am 05.09.1925 eine ausserordentliche HV durchgeführt werden. Nahezu vollzähliges Erscheinen. Der Präsident stellte schwindendes Interesse fest und stellte eine Auflösung des Vereins zur Diskussion. Dies wurde in der Hoffnung „auf nochmalige Blüte, Weiterbestehen des Vereins“ abgelehnt. Kantonsrichter Hugo Locher erklärte den Austritt. In der Vereinskasse befanden sich noch 40 Rappen. Von der Wahl von Revisoren wurde, „zufolge sozusagen leerer Kasse“ Umgang genommen.
HV vom 30.07.1927. Es traten Roman Eugster, Pius Ulmann, Max Schmid und Eugen Zoller neu in den Verein ein. Der Verein hatte damit 19 Mitglieder.
Bei einer Versammlung vom 10.09.1927 wurde entschieden, dass „Die Schule des Lebens“ gespielt werde. Dieses Vorhaben konnte jedoch wegen Problemen bei der Rollenbesetzung nicht realisiert werden. Man entschied daher, „Auf Sewis Alp“ aufzuführen. Die Eintrittspreise wurden wie folgt angesetzt: Res. Platz Fr. 2.–, 1. Platz Fr. 1.50 und übrige
Plätze Fr. 1.–.
Anlässlich der Versammlung vom 19.03.1928 wurde festgehalten, dass das Theater ein grosser Erfolg war (7 Aufführungen). Es wurden Fr. 2.612.89 eingenommen. Allen Mitwirkenden wurde ein „Szenenalbum“ überreicht. Der Verein war also nach 16 Jahren erstmals wieder auf der Bühne!
Am 25.06.1928 wurde eine HV „mit 25-jähriger Gründungsfeier“ durchgeführt. Die Gründungsmitglieder Ratsherr Robert Zoller sen., Gerichtspräsident Johann Rohner, Ratsherr Karl Schmid und Sebastian Hohl wurden geehrt.
An der Versammlung vom 26.10.1928 verlässt Lehrer Laimbacher „wegen einiger Unstimmigkeiten und Vorkommnissen der letzten Zeit“ den Verein. Es wird vorgesehen nächstens das Stück „Am Allerseelentag“ aufzuführen.
Im Protokoll der Versammlung vom 19.12.1928 wurde festgehalten, der Kassier Jos. Manser sei wegen „verschiedener, privater, unliebsamer Finanz-Angelegenheiten weggewählt“ worden.
Im Protokoll der Schlussversammlung (15.04.1929) wird vermerkt: „Der in den Ehestand tretenden Martha Kehl wird eine Aussteuer im Betrage von ca. Fr. 20.– zugesprochen“. Der zweite (gemütliche) Teil „liess auch die allzeit durstigen Dramatiker auf ihre Rechnung kommen“. Übrigens waren die Spielerinnen nur zum zweiten Teil der Versammlung eingeladen; es konnten nach wie vor nur Männer Vereinsmitglied werden!
Zur Versammlung vom 03.11.1930 wurde notiert: „Mit dem üblichen dramatischen Schneid eröffnet der Herr Präsident die gut besuchte Versammlung“. Es waren 24 Mitglieder anwesend. Es wurde beschlossen 1931 das Stück „Pfeffer-Rösl“ zu spielen. In einer Rückschau zu diesem Theater wurde in der Kommission u.a. festgehalten: „ Die Aufführungen waren gut besucht; der klingende Erfolg ist nicht ganz so gross.“ Und: „Proben und Aufführungen (im ganzen 5 Aufführungen) verliefen, mit Ausnahme des jeweiligen Krawalles, in aller Ruhe. Anstoss erregte in geistlichen Kreisen die Verfasserin Birch-Pfeiffer und überhaupt das Stück, das auf keinen höheren Inhalt Anspruch machte.“
Im Jahre 1931 verliess Hans Locher (Brauerei) aus gesundheitlichen Gründen den Verein. Als neue Mitglieder konnten J. Hochreutener, August Eugster und Carl Zoller gewonnen werden.
Am 30.11.1931 wurde auf eine Theateraufführung verzichtet. „Die Zeiten sind schlecht. Ein grosses Stück würde viele finanzielle Mittel fordern und ein kleines Stück aufzuführen ist nicht Sache der Dramatiker“.
„Wegen der schlechten Zeiten“ wurde auch 1933 nicht gespielt. Man führte aber einen Hock durch „damit sich die Dramatiker nicht aus den Augen wachsen“.
An der HV vom 11.9.1933 wurde Gerichtspräsident Joh. Rohner zum neuen Präsidenten gewählt. In den Verein aufgenommen wurden Bürki Hans, Ladern und Koller Joseph, Schitter.
Die Frage, ob 1934 gespielt werden sollte, führte an der Versammlung vom 11.10.1933 zu einer engagierten Diskussion. Auszug aus dem Protokoll: „So-so, la-la dafür und dagegen sind Stimmen zu hören. Herr Präsident Rohner pariert mit scharfen Worten, nicht das Spielen erzwingen zu wollen, er besteht jedoch darauf, sofern dieses Jahr nicht gespielt werden sollte, nächstes Jahr die Auflösung und Liquidation des Vereins zu beantragen.“ Mit 6:2 Stimmen wurde beschlossen, das Luststück „Diejenige Dame, welche…“ aufzuführen.
Auch bei der Versammlung vom 17.9.1934 ging es wegen der Frage ob und wann wieder gespielt werde, hoch zu und her. Aus dem Protokoll: „Die Sache wird durch eine Rundfrage eröffnet – und dann fängt es an langweilig zu werden. Die Meinungsverschiedenheiten gehen auseinander und bald wäre es zum Bürgerkrieg gekommen – wenn nicht noch vorher abgeblasen worden wäre. Ruhig Blut und warm angezogen wird auch hier das Beste sein. In drei Wochen wird eine weitere Versammlung folgen.“ Dort
wurde dann beschlossen, 1935 nicht zu spielen.
HV vom 28.10.1935. Sie wurde vom Präsidenten „mit dem gewohnten Dramatiker-Schneid eröffnet“. Für 1936 wurde keine Aufführung vorgesehen. Weiter wurde beschlossen: „Sofern ein Verein von Oberegg unsere Scenerien zur Benützung wünscht, sind Fr. 12.–Entschädigung zu zahlen.“
An der HV vom 31.9.1936 wurde entschieden, „Gemma von Arth“ aufzuführen. Das Stück wurde dann 5 Mal gespielt. „Unser Stück erlebte einen Massenauflauf“. Zur Anschaffung von neuen Uniformen wurde der MGO ein Betrag von Fr. 10,– gespendet. Paul Locher (Garage) wurde in den Verein aufgenommen. Das Vereinsvermögen belief sich auf Fr. 81,95.
Am 09. 05 1937 wurde bei schlechtem Wetter ein Bummel in die „obere Rhod“ gemacht. „Doch scheute sich unsere Gesellschaft nicht, die 1100 m hohe Krete zu erklimmen. Ein jeder mit seiner Frau war stolz als es im Haggen Aufschnitt gab in Hülle und Fülle. Ein kurzer Halt im „Alpenhof“ und weiter gings zum „Rössli“, wo uns die Küche ein sehr gutes Essen servierte. Hätte man den Magen nicht schon vollgestopft, wäre er hier sicher voll geworden. Um 19 Uhr war das Ende erreicht, die „Krone“ in Oberegg. Das dritte Mal die Magenfrage und ohne jegliche Beschwerden zogen alle ihren heimatlichen Schollen zu.“
An der HV vom 28.07.1937 forderte der Präsident: „dass wir die Zusammenarbeit und den Humor im Verein auch weiterhin pflegen mögen. Um das von den Alten geschaffene auch weiterhin blühe und gedeihe.“ Das Vereinsvermögen betrug im Jahre 1937 Fr. 499,90.
Im Jahre 1938 wurde nicht gespielt. Am „schmutzigen Donnerstag“ fand im „Ochsen“ ein Vereinshock statt. Anlässlich der HV vom 23.08.1938 erklärte der Kassier Jos. Hochreutener den Austritt „weil sein Gehör abgenommen habe.“ Walter Bürki wurde neuer Kassier.
Die Vereinsversammlung vom 26.10.1938 beschloss, das Stück „Der Alpensohn“ aufzuführen. Von diesem Plan kam man aber kurz nachher wieder ab. „Es ist nämlich in mehreren Nachbargemeinden die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen“.
Hauptversammlung vom 08.03.1942. Die Spielfrage war bald abgeklärt. „Denn in der Kriegszeit ist das Risiko zu gross“. Ein Jahresbeitrag wurde abgelehnt. Der Präsident gab der Hoffnung Ausdruck, „dass doch bald die Zeitverhältnisse es erlauben mögen, wo sich der Dramatische Verein wieder stramm auf der Bühne zeigen kann“.
Präsident Rohner wurde an der HV vom 09.07.1945 zum Ehrenpräsidenten ernannt, was dieser „unter etwas feuchten Aeuglein“ verdankte. Dem Kassier wurde „in den Jahren, wo gespielt werde“ eine Entschädigung von Fr. 20,– zugesprochen. Nachdem der 2. Weltkrieg beendet war, wurde beschlossen, in der kommenden Saison „Der Alpensohn“ zur Aufführung zu bringen. Im Hinblick darauf, traten dem Verein bei: A. Ulmann, „Dreikönig“ (musikalische Leitung), Breu Hans, Eugst, Breu Adolf, Fallbach, Hochreutener
Eugen, Dorf, Wieser Werner, Berneck und Knuser Linus, Wies.
Am 19.12.1945 starb der Präsident/Ehrenpräsident Joh. Rohner an den Folgen eines Herzschlages. In einem protokollierten Nachruf ist u.a. zu lesen: „Johann gründete mit einigen Kollegen den heute noch bestehenden Dramatischen Verein, dem er treu blieb bis zu seinem Tod!“ Und: „Er stand dem Verein einige Male als Präsident vor, führte den Verein vortrefflich in den schönen und in den schweren Stunden und warf die „Flinte nicht ins Korn“. Schliesslich: „Ruhe sanft lieber Vereins Kollege und Präsident und Freund. Dein Andenken in Ehre.“
1946 wurde Eugen Zoller zum Präsidenten gewählt. „Der Alpensohn“ wurde 10 Mal gespielt. Für eine Fahrt „ins Blaue“ wurden nach langem hin und her Fr. 300,– bis Fr. 500,– budgetiert. Die Carfahrt führte am 12.05.1946 nach Vaduz. Im Reisebericht wird über den dortigen Aufenthalt erwähnt: „Bei Wein, vielleicht auch Weib, aber sicher mit Gesang verbrachten wir unsere Stunden auf das Beste“. Weiter „und nun nach Oberegg zum Kollegen Ulmann („Dreikönig“ sic.) zum Nachtessen, welches in Hülle und Fülle zubereitet war und dem Wirt alle Ehre macht.“
An der HV vom 02.09.1946 wies der Kassier darauf hin, dass keine Feuerversicherung bestehe. „Beschluss darüber wurde noch keiner gefasst. Dann stellte der Herr Präsident den Antrag, pro Mitglied einen Schübling aus der Kasse zu bezahlen, was mit Dank entgegen genommen wurde.“
1947 wurde mit grossem Erfolg „Die Namenlose“ aufgeführt (8 Vorstellungen). An der Versammlung vom 26.03.1947 konnte eine Vermögensvermehrung von Fr. 763,05 präsentiert werden. Protokoll:“ Das sind Zahlen, die sich wohl hören lassen.“ Neu in den Verein aufgenommen wurden: Sonderegger André, Vorderdorf und Albert Ulmann jun. „Dreikönig“.
An der HV vom 18.10.1947 war unter Traktandum 1 „Gemspfeffer Fras“ aufgeführt. Gestiftet wurde der Pfeffer von Jakob Kellenberger. Aus dem Protokoll : „Wir hoffen, es sei diesem guten Jägersmann auch dieses Jahr viel Glück beschieden“. Max Schmid beantragt, neue Statuten zu erstellen, falls die alten nicht mehr gefunden werden.
HV vom 06.09.1948: „Begrüssung des Präsidenten ging voll Humor und Kameradschaft von Statten.“ Bei der „Helvetia“ wurde nun eine Versicherung über Fr. 9.000,– abgeschlossen. Die alten Statuten waren wieder zum Vorschein gekommen. Bei J. Caviezel, Lutzenberg wurde eine Theaterbüchlein-Auswahl bestellt.
Anlässlich der HV vom 05.09.1949 erklärte Emil Bürki, Than den Austritt. Der Präsident verdankte die Leistung im Verein und wünschte „viel Glück als neu gebackener Ehemann und eine ganze Stube voll Kinder.“ Adolf Breu erklärte, dass er, „Weil er ins Leid gekommen sei, nicht spielen könne“. Er wurde von den Kollegen ersucht, „sich der Sache doch zu widmen, was sicher für sein seelisches Leid nur eine Entlastung bringen könne“.
1949 wurden Sonderegger Paul, Schmid Franz und Knuser Primin aufgenommen.
1950 wurde „Margaretha, die Tochter des Schultheissen“ (6 mal) aufgeführt. Es war von einem „gewaltigen Erfolg“ die Rede und es resultierte ein Reingewinn von Fr. 708,40. Den mitspielenden Damen wurden Geschenke übergeben, die ihnen „vom Kassier teils in die Hände, teils ans Herz gedrückt wurden“. Dem Präsidenten wurde ein „Bugge“ überreicht. Die erstellten Theater-Photos waren „gar nicht zu unserer Befriedigung ausgefallen“. Der Verein wies 16 Mitglieder auf. Der Vereinsausflug führte nach Lech. „Die 100 Reiseschillinge, welche wir um Fr. 15,– vom Kassier erhielten, haben die meisten Passanten gut verbrauchen können“. Ulmann Albert jun. gab den Austritt. Schmid Franz und Martha Eugster wurde anlässlich der Versammlung vom 16.10.1950 zur Hochzeit gratuliert.
Im Jahre 1951 waren die Eintritte von Bischofberger Niklaus, Hinterladern, Bischofberger Karl, Ebenau, Bischofberger Hans, Fallbach, Haas Fritz, Dorf und Sonderegger Anton jun. Dorf, zu vermelden.
1952 wurde „Heimkehr am Allerseelentag“ aufgeführt. Es wurde von „einer glücklich verlaufenen Saison“ gesprochen. Reingewinn Fr. 977,60. Vereinsvermögen Fr. 1.409,52.
„Menschenwege und Wasserwogen“ wurde 1953, im Rahmen des 50 Jahre Jubiläums, aufgeführt. Es fanden 6 Vorstellungen statt. Offenbar war dem Stück kein grosser (finanzieller) Erfolg beschieden. Der Reingewinn betrug lediglich Fr. 54,57. Dank der durchgeführten Tombola (Gewinn Fr. 499,05) konnte das Vermögen aber auf Fr. 1.744,02 erhöht werden.
An der Versammlung vom 02.05.1953 „werden alle Anwesenden dringend ersucht, Aussagen von Geheimnissen, wie zum Beispiel das funktionieren einer Verwandlung u.s.w. strikte zu unterlassen.“
Am 31.05.1953 wurde ein Ausflug nach Stein a. Rhein absolviert. Für das Mittagessen wurden Fr. 4,80 und für das Nachtessen Fr. 3,30 ausgegeben. An einer Kommissionssitzung wurde festgehalten: „Ferner hat der Präsident die Statuten provisorisch revidiert und händigt sie allen Kommissions-Mitgliedern aus.“
Aus dem Protokoll der HV vom 24.11.1953 : „Da die heutige Versammlung etwas laut vor sich ging, wünschte der Jakob Kellenberger mehr Kameradschaft im Verein zu walten, um das Vereinsschifflein gesteuert durch Eugen Zoller, besser und ohne derartige Stürme wie heute an gute Ziele zu bringen.“
1954 bemühte man sich um eine Aufführung im Jahre 1955. Da man nicht genügend Mitwirkende auftreiben konnte, wurde aber verzichtet und es wurde beschlossen im Jahre
1955 einen „Bunten Abend“ zu organisieren.
Am 23.01. und 27.01.1955 wurden zwei „Bunte Abende“ durchgeführt. Mit Erfolg wurden zwei Lustspiele (Einakter) gespielt. Ein Conferencier wurde engagiert und eine Tombola (2000 Lose) aufgezogen. Es spielten erstmals mit: Erhard Grolimund, Schwellmühle, Bernhard Benz, Städeli, Walter Lutz, Unterdorf und Roland Eugster, Rutlen. Diese vier Spieler wurden denn auch an der HV (17.8.1955) in den Verein aufgenommen. Aus dem HV Protokoll: „den neu aufgenommenen Mitgliedern Bernhard Benz und Erhard Grolimund, welche zurzeit in der Rekrutenschule unserer Mutter Helvetia stehen, soll ein Soldatenpäckli im Betrage von Fr. 5,– bis 6,– geschickt werden“.
Am Vereinsausflug vom 11.09.1955 nahm nur die Hälfte der Mitglieder teil. Auf die Fahrt zur Ebenalp wurde wegen starken Regens verzichtet. „Auf dem Rückweg nahmen wir in der „Weisbadbrücke“ den von der Kasse gestifteten Imbiss ein (Bratwurst mit Rösti). Allerdings sind wir mit dem Essen nicht ganz zufrieden.“
Im Januar 1956 wurde die „Bergheimat“ von Josias Caviezel, Lutzenberg fünf Mal gespielt. Guter Erfolg. „An der dritten Aufführung beehrte uns der Autor des Stückes Josias Caviezel mit dem persönlichen Besuch. In Anbetracht einer Auseinandersetzung mit dem Hotelbesitzer (Bären sic.) nehmen wir, nebst dem letzten jedes Abendessen im Hotel Bären ein.“ Den mitspielenden Damen wurde „das traditionelle Geschenk in Form eines Besteckes“ überreicht. Es wurde ein eintägiger Ausflug nach Lugano gemacht. Neueintritte: Werner Bischofberger, Fallbach und Hans Bischofberger, (Chalet). Es traten aus Max Schmid und Bernhard Benz.
An der HV vom 25.08.1957 wurde der Antrag gestellt, es sollte auch dem Aktuar eine Entschädigung ausgerichtet werden. Dies wurde abgelehnt. „Hierauf wird er aufgeklärt, dass der Aktuar ja ohnehin die Spesen für Telefon, Porto etc. berechnen darf.“ Der Präsident gratulierte Werner Bischofberger, Fallbach zur bevorstehenden Vermählung „und wir freuen uns, ihm das traditionelle Hochzeitsgeschenk in Form eines Kreuzes überreichen zu können. Diene es ihm zum Symbole Gottes und zum treuen Andenken an den Dramatischen Verein.“
„Der Spielmann und sein Kind“ wurde im Jan./Feb. 1958 fünf Mal aufgeführt. Vorgängig fanden mit dem „Bärenwirt“ (Adolf Locher) längere Verhandlungen wegen des Zustandes der Bühne statt. Locher wollte keine Reparatur mehr finanzieren, „da das Hotel ohnehin bald verkauft werde“. Die Kommission ihrerseits mahnte: „die klirrende Bühne mit den Mitgliedern des Dramatischen Vereins keinesfalls mehr an Aufführungen zu betreten“. Locher liess sich dann doch noch bewegen, „das ganze Podium mit 30 mm Brettern zu belegen“. An der HV traten Markus Schmid, Vorderdorf und Peter Zoller dem Verein bei. Werner Bischofberger gab den Austritt.
Am 17.08.1958 fand der Vereinsausflug auf den Karrenberg statt. In Bregenz wurde ein Zwischenhalt eingeschaltet. Dort wurde „aber unsere Belegschaft in Gruppen geteilt. Da sich die einten erfreuten am kühlen See, erfreuten sich die anderen am kühlen Bier“.
1959 fanden keinerlei Aktivitäten statt.
Anlässlich der HV vom 14.08.1960 wurde diskutiert, ob künftig auch Frauen in den Verein aufgenommen werden sollten. „Ein Antrag, dass fortan die Damen ebenfalls in den Verein aufgenommen werden, soll an der nächsten Versammlung behandelt werden.“ Während Erhard Grolimund aus dem Verein austrat, wurden Pirmin Locher, Ebenau, Karl Sonderegger, Blatten und Jakob Schmid, Acker neu aufgenommen.
1961 wurde „Uli“ fünf Mal „bei vollem Saale“ gespielt. An der HV wurde Niklaus Bischofberger zum Präsidenten gewählt. Als neuer Regisseur beliebte Peter Zoller. Es verliessen den Verein Anton Sonderegger, Fritz Haas, Roland Eugster, Walter Lutz und Hans Bischofberger. Neu eingetreten waren Peter Schmid, Alex Benz und Bürki Hans jun. Der Verein wies 16 Mitglieder auf.
Aus zwingendem Grund wurde an der HV 1962 beschlossen, nach einem Theaterstück zu suchen. „Nachdem unsere Kasse bald unter Null gesunken ist, sehen alle Mitglieder ein, dass wieder Theater gespielt werden sollte.“
1963 wurde „Auf Sewis Alp“ neun Mal aufgeführt (zwei Mal mit Tanz). Weitere Verlängerungen waren nicht möglich, weil einige Spieler in die RS oder in den WK einrücken mussten. Die Eintrittspreise betrugen Fr. 2,50 resp. Fr. 2,80 (reservierte Plätze). Der Verfasser Georg Andre Hitz besuchte eine Aufführung. Roman Eugster und Max Schmid wirkten (wie schon bei der ersten Aufführung dieses Stückes im Jahre 1928!) wieder mit. „Am Montagabend, den 4. Februar läutete das „Bärenglöcklein“ zur Kostümabgabe um dann Samstagnachmittag, den 09. Februar bei Abbruch der Bühne die Theatersaison 1962/63 endgültig ausläuten“. Es wurde ein Einnahmen-Überschuss (inkl. Tombola) von Fr. 2.785,40
erreicht.
Am 30.06.1963 wurde erstmals ein zweitägiger Ausflug durchgeführt. Die Carfahrt führte über Furka, Grimsel und Brünig. In Rapperswil wurde der erste Halt gemacht, dort „konnten sich diejenigen, die am Morgen keine Zeit fanden, mit einem Kaffee oder einem „Gygsli“ stärken.“ Bei der Fahrt über den Furka regnete es, sodass auf das vorgesehene pflücken von Alpenrosen verzichtet werden musste. „Bei einer Ausweichstelle kam dann einer mit einem grossen Korb Alpenrosen, der aber für arme Theaterkünstler viel zu hohe Tagespreise hatte. Unser Roman machte dann aber eine so finstere ernste Miene, dass der Alpenrosenjunge gleich von Fr. 1,50 auf Fr. 1,– zurückging.“
Die HV vom 21.09.1963 wählte in der Person von Jakob Schmid bereits wieder einen neuen Präsidenten. Dem Rücktrittsgesuch des Aktuars Pirmin Locher wurde nicht entsprochen. Schmid Urs, Vorderdorf, Schmid Walter, Fallbach und Leuch Georg, Bischofsberg traten in den Verein ein. Aus dem Protokoll: „Da unser Theatersaal im Bären immer noch vermietet ist, kann leider nicht ans Theaterspielen gedacht werden.“ Im „Bärensaal“ hatte sich zu jener Zeit die Strumpffabrik Bosshard, Zürich, eingemietet.
1964 ergaben sich keine besonderen Ereignisse. Weil der „Bärensaal“ nach wie vor von der Strumpffabrik belegt war, konnte wiederum nicht gespielt werden.
Nachdem dem Rücktrittsgesuch von Pirmin Locher endlich zugestimmt wurde, fiel die Wahl für den Aktuar am 24.10.1965 auf Walter Schmid. Die Saalfrage war immer noch nicht geklärt. Es wurde beschlossen, der geplanten Saalgemeinschaft beizutreten. Der Verein hatte nur noch 9 Mitglieder.
Mit Peter Zoller wurde am 27.11.1966 schon wieder ein neuer Präsident gewählt. Das Saalproblem war mit dem Bau des Vereinssaales gelöst. In diesem Jahr starben mit Eugen Zoller und Roman Eugster zwei markante Mitglieder, die dem Verein während Jahrzehnten gedient hatten.
An der HV vom 23.09.1967 wurde beschlossen, auch Frauen in den Verein aufzunehmen. Ein grosser Schritt nach 65 Jahren! Bei der Einweihung des Schulhauses und des Vereinssaales wurde das Luststück „Arbeitsklima miserabel“ aufgeführt.
Zur HV vom 07.09.1968 fanden sich 17 Mitglieder ein. Vereinseintritte: Guido Fürer, Heiri Bischofberger, Willi Kübler, Rolf Jordan, Erich Sonderegger, Max Iten und Franz Ruppaner.
An einer Versammlung vom 15.12.1968 wurden dann die ersten Frauen (Alice Schmid, Maria Schmid und Susi Wirth) als vollwertige Mitglieder aufgenommen.
Nach sechs Jahren Pause konnte 1969 erstmals wieder gespielt werden. Auf der neuen Bühne im Vereinssaal gingen vier Aufführungen von „Bajazzo – das Spiel ist aus“ über die Bühne.
Wegen eines schweren Verkehrsunfalles des Präsidenten Peter Zoller war der Verein in den Jahren 1970 und 1971 nicht aktiv.
An der Fasnacht 1972, die von der Saalgemeinschaft organisiert wurde, gab der Verein das Lustspiel „wirksame Rosskur“ zum Besten.
1973 wurde das Luststück „Kantonsrat Muff“ gespielt. Es sind diesbezüglich keine weiteren Angaben vorhanden. An der HV wurde, nach der Demission von Peter Zoller, Guido Fürer zum Präsidenten erkoren.
Bei der HV vom 02.11.1974 ging es primär um den Vereinsnamen. Es lag ein Vorschlag der Kommission vor, wonach der Verein in „Theaterverein Oberegg“ umbenannt werden sollte. Einstimmig sprachen sich aber die Mitglieder für die Beibehaltung des alten Namens („Dramatischer Verein Oberegg“) aus. Unter dem Traktandum „Spielfrage“ wurde im Protokoll vermerkt: „Es wurde einstimmig beschlossen, wieder einmal ein Volkstheater nach altem Brauch zu spielen.“ Heiri Bischofberger, Willi Kübler, Max Iten, Alice
Schmid und Maria Schmid verliessen den Verein.
Im Jahre 1975 wurde Franz Schmid, langjähriges Mitglied und renommierter Spieler, zu Grabe getragen.
Schon im Frühjahr 1976 fiel der Entscheid, das Drama „Anna Koch“ auf die Bühne zu bringen. In aufwändiger Arbeit wurden die erforderlichen 37 Spielerinnen und Spieler zusammengesucht. Die Kulissen konnten von der Theatergruppe Appenzell ausgeliehen werden.
In der Zeit vom 05.02.- 16.04.1977 wurde „Anna Koch“ 19 Mal aufgeführt. Es durften rund 6000 Besucher begrüsst werden. Ein gewaltiger Erfolg; einzigartig in der Vereinsgeschichte. Regie führte Alfred Fischli.
AMitte August begab sich der Verein auf eine zweitägige Reise über die Pässe Oberalp, Susten und Brünig.
An der HV vom 3.12.1977 wurden Arthur Sturzenegger, Hansruedi Breu, Walter Lutz, Peter Rohner, Guido Schmid, Guido Stark, Margrit Fürer, Lionella Schmid und Maria Schmid in den Verein aufgenommen.
An der Dorffasnacht 1979 kam das Luststück „Nüsslisalad“ ein Mal zur Aufführung. An der HV vom 07.04.1979 wurde Franz Ruppaner zum Präsidenten gewählt. Arthur Sturzenegger übernahm die Funktion des Kassiers. Diese Kassier-Wahl hatte eine schwerwiegende Konsequenz: „Lionella Schmid gab nach der Wahl von Arthur Sturzenegger als Kassier, ihren Rücktritt als Rechnungsrevisorin, weil im Mai ihre Hochzeit mit Arthur Sturzenegger bevorstand.“ Das Vereinsvermögen betrug 1979 Fr. 9.343,60.
1980 wurde „Frenzeli liebs Frenzeli“ gespielt. Dies wieder mit einigem Erfolg, der Saal war neun Mal ausverkauft. Alfred Fischli hatte das von Jakob Hefti geschriebene Stück „Die Rosel vom Alpstein“ neu arrangiert und umbenannt. Im Herbst 1980 wurde der Vereinsausflug nach Hallau durchgeführt. Es traten in den Verein ein: Emmi Ruppaner, Regula Ruppaner, Jda Rohner, Luzia Rohner, Luzia Rohner-Schmid, Hildegard Schmid, Urs Breu und Egon Ruppaner.
Das Vereinsjahr 1981 warf keine grossen Wellen. An der HV wurde beschlossen, in der Saison 1982/83 wieder auf die Bühne zu gehen. Alfred Fischli wurde gebeten, sich um ein geeignetes Drehbuch zu bemühen.
An der HV vom 09.12.1983 übernahm Guido Fürer zum zweiten Mal das Präsidentenamt. Gespielt wurde in diesem Jahr „En fascht ussichtslose Fall“, Autor und Regisseur war Albert Fischli. Es fanden 5 Aufführungen statt.
Im Jahre 1985 wurde, zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte „Auf Sewis Alp“ aufgeführt. Bei 11 Aufführungen konnten 3250 Besucher registriert werden. Also ein ansehnlicher Erfolg. Der Ausflug vom 18.08.1985 führte an den Ort des dramatischen Geschehens; nämlich in die Gemeinde Sewis.
Im Jahre 1986 zählte der Verein 40 Mitglieder. An der HV vom 28.02.1986 plante man als nächstes „Landammann Suter“ aufzuführen. Es wurde in Aussicht genommen, das Stück durch Ivo Bischofberger in den Oberegger-Dialekt umschreiben zu lassen. Das Stück sollte bis zu den Sommerferien vorliegen.
In den Jahren 1987 und 1988 entwickelte der Verein keinerlei Aktivitäten. Dies weil einerseits die Turnhalle umgebaut wurde und andererseits die geplante Aufführung „Landammann Suter“ nicht realisiert werden konnte.
An der HV vom 29.03.1989 trat Walter Schmid („Sticker“) nach 26 Jahren (!) als Aktuar zurück. Es wurde beschlossen, im Jahre 1990 „Gemma von Arth“ zu spielen. Peter Heutschi, der sich an der HV vorstellte, wurde mit der Regie betraut.
Anlässlich der HV vom 07. 02.1992 erfolge ein kritischer Rückblick auf „Gemma von Arth“. Das Stück wurde 10 mal aufgeführt. Finanziell war es kein Erfolg. Im Herbst 1992 sollte ein neues, etwas moderneres Stück, das von Peter Heutschi geschrieben wurde, eingeübt werden. Die Versammlung stimmte diesem Projekt, obwohl das Stück noch keinen Namen hatte, zu. Man wollte einmal etwas spielen, das nicht einen allzu „traurigen Charakter“ hatte. Arthur Sturzenegger trat als Kassier zurück. Als Nachfolger wurde Fredy Keller gewählt. Den Rücktritt gab auch Hansruedi Breu (Materialverwalter); Nachfolger wurde Walter Breu. Der Verein zählte 40 Mitglieder.
Am 23.01.1993 ging das Stück „Wohri Liebi gwennt“ erstmals über die Bühne (insgesamt 11 Aufführungen). Der zweitägige Vereinsausflug führte nach Isleten. An der HV wurden Urs Breu als Präsident (Nachfolger von Guido Fürer) und Jeannette De Cet als Aktuarin (Nachfolgerin von Nicola Hasler) gewählt.
Zum 90 jährigen Bestehen des Vereins (1996), gemäss Protokoll ging man davon aus, der Verein sei 1906 gegründet worden (!), wollte man etwas Besonderes aufführen. Der Vorstand sollte prüfen, ob „Anna Koch“ geeignet wäre. Diskutiert wurde auch, ob im Advent 1994 eine Weihnachtsgeschichte aufgeführt werden sollte. Der Verein hatte 50 Mitglieder.
Die HV 1994 beschloss, es seien nur noch alle drei Jahre Theateraufführungen vorzusehen. Bezüglich Stückwahl für das Jahr 1996 (vermeintliches Jubiläum) fiel noch kein Entscheid. Alfred Fischli sollte „Anna Koch“ und „Landammann Suter“ näher ansehen und an einer Versammlung vom 27.01.1995 seine Beurteilung abgeben.
Zur erwähnten Spielerversammlung vom 27. Januar 1995 erschienen lediglich 11 Mitglieder. Alfred Fischli stellte dann am 10. 03.1995 (HV) 3 Stücke vor. Bei der sehr angeregten Diskussion ging es vor allem um die Frage, ob ein Drama oder ein Lustspiel einstudiert werden sollte. Von den 27 Anwesenden entschieden sich 16 für „Landammann Suter“. An der Dorffasnacht beteiligte sich der Verein mit dem Stück „Alles us Verzwiflig“ (Regie: Marlies Eugster).
1996 wurde dann „Landammann Suter“ mit grossem Erfolg gespielt. Bei 9 Vorstellungen konnten 1962 Besucher (Durchschnitt 218 Personen) begrüsst werden.
Die HV für das Jahr 1996 wurde am 19. 01.1997 abgehalten. Es waren 33 Mitglieder anwesend. Es wurde eine Anfrage bezüglich einer Beteiligung an den Feierlichkeiten „150 Jahre Bundesstaat“ in Bern, eindeutig verneint. „Die in Bern sollen ihr Theater selber machen“. Hingegen wurde der Mitwirkung beim Jubiläum des Behindertensportes (25 Jahre)
zugestimmt.
An der HV vom 28..11.1997 (32 Anwesende) wurde Max Sonderegger als Nachfolger von Fredy Keller zum Kassier gewählt. Es wurde beschlossen, die HV nur noch in den Jahren abzuhalten, in denen auch gespielt wird. Ferner wurde mit 25 Stimmen entschieden, ab sofort einen Jahresbeitrag zu erheben.
Am 11.07.1998 wurde (bei Andreas Klee, Ebenau) mit einigem Erfolg der erste Grillplausch des Vereins durchgeführt. Es waren (mit den Kindern) 30 Personen anwesend.
Anlässlich der Spielerversammlung vom 14. August 1998 im „Dreikönig“ stellte sich der neue Regisseur Fredy Kunz vor. Die Rollen für die „Bergheimat“ konnten ohne grosse Probleme verteilt werden. Für die Hauptprobe wurden Bewohner der umliegenden Altersheime und Angehörige der Behinderten-Sektion Appenzeller-Vorderland eingeladen. Ein sehr dankbares Publikum.
Dieses Theaterstück wurde zu Beginn des Jahres 1999 (insgesamt 10 Mal) aufgeführt. Mit 2100 Besuchern konnte ein kaum erwarteter Erfolg verbucht werden. Der Schlussabend wurde am 16.04.1999 im „Grünen Baum“ durchgeführt und zur 2-tägigen Reise ins Vorarlberg wurde am 4.09.1999 gestartet.
Die HV vom 14.01.2000 (die erste HV im neuen Rhythmus) wurde von 32 Mitgliedern besucht. Die neuen Statuten wurden einstimmig angenommen. Hans-Ueli Mösli wurde als Beisitzer (Nachfolger von Vreni Ulmann) gewählt. Im Hinblick auf das Vereinsjubiläum (100 Jahre) im Jahre 2002 schlug die Kommission vor, „Die Dornesslerin“ aufzuführen. Walter Züst, Autor dieses Romans, stellte Inhalt und Hintergrund seines Werkes vor. Regisseur Fredy Kunz vertrat die Meinung, dass dieses Drama, das sich in der unmittelbaren Umgebung von Oberegg abspielte, durchaus theaterwürdig sei. Er würde das Drehbuch schreiben und die Regie übernehmen. Die Versammlung spricht sich einstimmig für diese Aufführung aus.
Am 09.07.2000 begingen einige Vereinsmitglieder, im Hinblick auf das Theaterstück „Die Dornesslerin“ das Gebiet des seinerzeitigen Geschehens, eben die „Dornesslen“. Dies unter der kundigen Führung von Autor Walter Züst. Auch der Regisseur Fredy Kunz war anwesend. Die Begehung wurde mit einem Grillhock bei der Familie Fürer „Torfnest“ abgeschlossen. Das Geburtstagskind Migg Zähner zeigte sich dabei sehr spendabel.
Am 06.07.2001 fand die Spielerversammlung im „Wilden Mann“ statt. Die Beteiligung war leider etwas mager. Der Vorstand musste daher sofort die Spieler-Rekrutierung anpacken. Die erste Leseprobe fand am 27.8.01 im „Säntis“ statt. Es zeigte sich dabei erneut, dass es äusserst schwierig würde, über 40 Rollen, vor allem die vielen Männerrollen, zu besetzen. Trotz dieser Schwierigkeiten wurde aber effizient geprobt. Schlussendlich waren alle Rollen mit den passenden Leuten besetzt. Gegen Ende Jahr wurde die Probenarbeit hin und wieder etwas hektisch. Das Stück wurde, wohl ein Unikum, bis zur Première nie komplett durchgespielt!
Im Jahre 2002 feierte der Verein also sein 100 jähriges Bestehen. Am 04.01.2002 fand die Première „Die Dornesslerin“ statt. Dieses Stück (Uraufführung) war von Beginn weg ein voller Erfolg. Die 16 Aufführungen waren durchwegs ausverkauft (rund 3900 Besucher). Der letzte Vorhang fiel am 17.02.2002. Mit diesem sehr erfolgreichen Stück wurde dem Vereinsjubiläum ein wahrlich würdiger Rahmen gegeben. Aus Anlass des Jubiläums wurde vor jeder Ausführung ein Apéro serviert. Leider wurde die berechtigte Freude schon bald getrübt. Am 04.03.2002 musste das Ehrenmitglied Guido Stark zu Grabe geleitet werden. Noch hatte er, obwohl gesundheitlich stark angeschlagen, mit viel Einsatz den „Hämmerli“
gespielt. Für die letzten Aufführungen liess er sich jeweils vom Spital Heiden nach Oberegg fahren und nach „getaner Arbeit“ kehrte er wieder ins Spital zurück! Ja, Guido hat für den Verein alles gegeben.
Am 12.04.2002 fand der Schlusshock im „Wilden Mann“ statt. Es waren über 70 Mitwirkende anwesend. Alle waren stolz auf den (auch finanziellen) Erfolg. Am 20.05.2002 fand erneut eine Begehung der „Dornesslen“ statt. Es sollten nochmals die Handlungsorte unseres Theaterstückes in Erinnerung gerufen werden. Ueber 80 Personen (incl. Kinder) haben an diesem Anlass teilgenommen. Mit dem abschliessenden gemütlichen Hock bei Familie Fürer „Torfnest“ fanden die Aktivitäten des Vereinsjubiläums ihren Abschluss.
Am 31.08./01.09.2002 nahmen rund 70 Personen am Vereinsausflug in den Schwarzwald und ins Elsass teil. Wegen des heftigen Unwetters, das am 31.8.02 über Oberegg und Umgebung niederging, mussten rund 30 Personen schon am Morgen des 01.09.2002 die Rückreise antreten. Sie mussten sich ihrer überschwemmten Keller und anderer Sachschäden annehmen. Eher ungewohnte Begleitumstände eines Ausfluges. Schade!
Die Hauptversammlung im Jubiläumsjahr wurde am 15.11.2002 im Rest. „Ochsen“ durchgeführt. Der Präsident Urs Breu konnte 45 Mitglieder begrüssen und gleich auch 15 Neueintritte bekannt geben. Der Verein wurde nun, trotz drei Austritten, von 78 Mitgliedern getragen. Verständlich, dass der Präsident nochmals auf die erfolgreiche Uraufführung „Die Dornesslerin“ zurückblickte. Der Kassier konnte auch einen finanziellen Erfolg bekannt geben. Nachdem sowohl die Aktuarin (Jeannette De Cet) und der Kassier (Max Sonderegger) den Rücktritt erklärt hatten, wurden Regula Bischofberger (Aktuarin) und Georges Kamber (Kassier) neu in den Vorstand gewählt.